In meiner Forschung begleite ich Grenzgänger:innen, Menschen, die die kulturellen, politischen, und technologischen Grenzen ihrer Zeit herausfordern. Dank meiner interdisziplinären Ausbildung arbeite ich zudem am liebsten an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis.
Dem raketenhaften Aufstieg der Piratenpartei folgte ihr ebenso schneller Niedergang. Ist das mit ihr verbundene Experiment politischer Willensbildung – Liquid Democracy – also ebenso gescheitert? Auf dem in der Politikwissenschaft ungewöhnlichen Weg der Grounded Theory nähere ich mich mit meiner Dissertation der jüngsten deutschen Politikgeschichte, um mich mit dem ambitionierten Vorschlag zur Entwicklung eines neuen Betriebssystems für die Politik auseinanderzusetzen. Durch zahlreiche Interviews mit den Akteur:innen internetgestützter Beratungs- und Entscheidungsverfahren zeichne ich ein lebendiges und durchaus zukunftstaugliches Portrait sowohl der konkreten Verfahren als auch der Einstellungen und Visionen von Demokratieentwickler:innen. Das Buch “Liquid Democracy in Deutschland. Zur Zukunft digitaler politischer Entscheidungsfindung nach dem Niedergang der Piratenpartei” erschien im Juni 2018 beim Transcript Verlag. Der Verlag hat die Arbeit für ein Pilotprojekt im eigenen Open Access-Programm ausgewählt.